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Recovery College Bern
Das Recovery College (RCB) ist ein innovatives Bildungsangebot für die Region Bern. Es bietet Lern- und Austauschmöglichkeiten zu den Themen psychische Gesundheit, psychische Krisen und selbstbestimmte Lebensgestaltung.
Mara Maria Möritz arbeitet jedes Semester mit einer Gruppe an "Singen als Lebenshilfe".
Mara Maria Möritz arbeitet jedes Semester mit einer Gruppe an "Singen als Lebenshilfe".


Stabant Mariae
Bei Stabant Mariae hört, sieht und spürt das Publikum diePerspektive der Frauen, die Jesus von Nazareth ein Lebenlang begleitet haben und am Kreuz stehen blieben:
Stabant Mariae.
Gemeint sind seine Mutter Maria und Jüngerinnen undFreundinnen wie Maria Magdalena, Maria Salome, MariaJacobi oder Martha von Bethanien.
Hintergrund:
Wie es in der Schweizer Kultur nicht ausbleibt, zumindest an bestimmtenFeiertagen wie dem Osterfest, in dieKirche zu gehen, ist es normal, dass jungeSänger*innen in Gottesdiensten und bei kirchlichen Anlässen singen. DieEntwicklung der klassischen, westlichenMusik steht und fällt mit dem Einfluss derKirche. Monumentale Werke wie Monteverdis Marienvesper, Bachs H-MollMesse oder Haydns Schöpfung und somit auch die Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben sind aus derLaufbahn professionell Musizierender nicht wegzudenken. Von der Schöpfung bis zurKreuzigung bleibt aber eine Frage offen:Wo sind die weiblichen Vorbilder?
Ein Beispiel ist Eva aus der Schöpfungsgeschichte, die oft als gierige Nackte dargestellt wird, die unsere Welt insVerderben stürzt. Auf der anderen Seite steht die Mutter Gottes, die hauptsächlich schön und still ist – und leidet, wie in Pergolesis „Stabat Mater“. Fakt ist jedoch:es gibt viele weitere Frauen in der christlichen Geschichte, die meist stumm blieben. Auch hatten sie andere Charakterzüge und Werte, als sie im Nachgang von Komponisten und Gelehrten zugeschrieben bekamen. Kennen Sie zumBeispiel Lilith? In einer Erzählung fliehtAdams erste Frau, weil sie sich nicht unterordnen wollte: „Weshalb sollte ich unten liegen? Ich bin ebenso viel (wert)wie du, wir sind beide aus Erde geschaffen.“*
Auch die typischen Tugenden der MutterGottes, Gehorsam, Demut, Unterwerfung und Keuschheit, repräsentieren die moderne Gesellschaft wenig. Ist Maria nicht viel mehr eine asylsuchende Mutter, die für ihre Rechte und die ihres Sohnes einsteht, ohne Rücksicht auf Verluste?
Konzept:
In Stabant Mariae möchten wir die Stimmen derFrauen in Jesu Leben zum Klingen bringen. DasKonzert will zeigen, welche Relevanz undAktualität sie und ihre Werte auch in unserer heutigen Gesellschaft haben.
Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) schuf mit “Stabat Mater” nur einige Wochen vor seinemTod ein monumentales Meisterwerk für Streicher,Tasten und zwei Vokalsolistinnen. Der Komponist zeichnet ein Bild der Maria, welches uns mitfühlen lässt mit einer Frau, die machtlos zusehen muss, wie ihr Sohn am Kreuz hängt. EineFrau, die trotz allem die Stärke besitzt, stehen zubleiben auch im Angesicht des eigenen Todes.Eine Frau, zu der wir aufschauen und sie imLaufe des Stückes immer wieder bitten, ihreStärke und Liebe mit uns zu teilen.
Neben Maria, der Mutter Gottes, existieren inJesus Leben und in der gesamtenBibelgeschichte noch viele weitere Frauen, die zum grossen Teil stumm geblieben sind. DieseGedanken griff die junge Schweizer KomponistinManuela Villiger im Kompositionsauftrag “teach her” auf: „Die über Jahrhunderte andauernden, patriarchalischen Machenschaften an biblischeFrauenfiguren, sie (un)-absichtlich zu verstummen oder in ihrer Wirkungsweise zu verzerren, bilden den Startpunkt der Komposition. Mithilfe von Live-Elektronik entsteht ein klanglichesFundament, welches nach und nach überlagert wird. Daraus werden Marta und Maria aus Betanien und die damit verbundenen Rollen derFrau in der (heutigen) Gesellschaft thematisiert.Kombiniert mit feministischen Überlegungen von Chimamanda Ngozi Adichie verschwindet der Dualismus zwischen sinnlicher, fürsorglicherMutter und selbstbewusster, emanzipierterIntellektuellen nach und nach.“
Weil die Werke in Stilistik und Inhalt so divers sind, schaffen sie einen Nährboden für eine offene Auseinandersetzung mit dem Thema„Frauen in der Bibel“.
Stabant Mariae.
Gemeint sind seine Mutter Maria und Jüngerinnen undFreundinnen wie Maria Magdalena, Maria Salome, MariaJacobi oder Martha von Bethanien.
Hintergrund:
Wie es in der Schweizer Kultur nicht ausbleibt, zumindest an bestimmtenFeiertagen wie dem Osterfest, in dieKirche zu gehen, ist es normal, dass jungeSänger*innen in Gottesdiensten und bei kirchlichen Anlässen singen. DieEntwicklung der klassischen, westlichenMusik steht und fällt mit dem Einfluss derKirche. Monumentale Werke wie Monteverdis Marienvesper, Bachs H-MollMesse oder Haydns Schöpfung und somit auch die Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben sind aus derLaufbahn professionell Musizierender nicht wegzudenken. Von der Schöpfung bis zurKreuzigung bleibt aber eine Frage offen:Wo sind die weiblichen Vorbilder?
Ein Beispiel ist Eva aus der Schöpfungsgeschichte, die oft als gierige Nackte dargestellt wird, die unsere Welt insVerderben stürzt. Auf der anderen Seite steht die Mutter Gottes, die hauptsächlich schön und still ist – und leidet, wie in Pergolesis „Stabat Mater“. Fakt ist jedoch:es gibt viele weitere Frauen in der christlichen Geschichte, die meist stumm blieben. Auch hatten sie andere Charakterzüge und Werte, als sie im Nachgang von Komponisten und Gelehrten zugeschrieben bekamen. Kennen Sie zumBeispiel Lilith? In einer Erzählung fliehtAdams erste Frau, weil sie sich nicht unterordnen wollte: „Weshalb sollte ich unten liegen? Ich bin ebenso viel (wert)wie du, wir sind beide aus Erde geschaffen.“*
Auch die typischen Tugenden der MutterGottes, Gehorsam, Demut, Unterwerfung und Keuschheit, repräsentieren die moderne Gesellschaft wenig. Ist Maria nicht viel mehr eine asylsuchende Mutter, die für ihre Rechte und die ihres Sohnes einsteht, ohne Rücksicht auf Verluste?
Konzept:
In Stabant Mariae möchten wir die Stimmen derFrauen in Jesu Leben zum Klingen bringen. DasKonzert will zeigen, welche Relevanz undAktualität sie und ihre Werte auch in unserer heutigen Gesellschaft haben.
Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) schuf mit “Stabat Mater” nur einige Wochen vor seinemTod ein monumentales Meisterwerk für Streicher,Tasten und zwei Vokalsolistinnen. Der Komponist zeichnet ein Bild der Maria, welches uns mitfühlen lässt mit einer Frau, die machtlos zusehen muss, wie ihr Sohn am Kreuz hängt. EineFrau, die trotz allem die Stärke besitzt, stehen zubleiben auch im Angesicht des eigenen Todes.Eine Frau, zu der wir aufschauen und sie imLaufe des Stückes immer wieder bitten, ihreStärke und Liebe mit uns zu teilen.
Neben Maria, der Mutter Gottes, existieren inJesus Leben und in der gesamtenBibelgeschichte noch viele weitere Frauen, die zum grossen Teil stumm geblieben sind. DieseGedanken griff die junge Schweizer KomponistinManuela Villiger im Kompositionsauftrag “teach her” auf: „Die über Jahrhunderte andauernden, patriarchalischen Machenschaften an biblischeFrauenfiguren, sie (un)-absichtlich zu verstummen oder in ihrer Wirkungsweise zu verzerren, bilden den Startpunkt der Komposition. Mithilfe von Live-Elektronik entsteht ein klanglichesFundament, welches nach und nach überlagert wird. Daraus werden Marta und Maria aus Betanien und die damit verbundenen Rollen derFrau in der (heutigen) Gesellschaft thematisiert.Kombiniert mit feministischen Überlegungen von Chimamanda Ngozi Adichie verschwindet der Dualismus zwischen sinnlicher, fürsorglicherMutter und selbstbewusster, emanzipierterIntellektuellen nach und nach.“
Weil die Werke in Stilistik und Inhalt so divers sind, schaffen sie einen Nährboden für eine offene Auseinandersetzung mit dem Thema„Frauen in der Bibel“.


Mitmachpassion
J O H A N N E S P A S S I O N
Leiden und Leidenschaft:
Die Mitmachpassion ermöglichte zahlreichen Kirchenchören und passionierten Sänger*innen wie auch jungen Profis ein intergeneratives Miteinander, dessen Rahmen eine monumentale Komposition bildete.
Es ist vollbracht.
Mit diesen Wortet scheidet Jesus im Evangelium nach Johannes und vollendet das Werk Gottes. Eine Schlüsselstelle, an der sich das Johannes-Evangelium entscheidend von den Synoptikern unterscheidet: Jesus, der Gekreuzigte, wirkt in großer Würde als Erlöser in der dramatisch geprägten Geschichte. Er wird „vom Volk auf das Kreuz gehoben“. In J.S. Bachs Vertonung der Johannespassion spricht das Volk in den expressiv harmonisierten Chorälen. Dieses Volk, heute Kirchengemeinden und ihre Chöre, bekommen in deren Alltag nie die Möglichkeit, die monumentalen Werke der geistlichen Literatur mitzusingen. Denn im Konzertalltag bleibt das den professionellen Chören und Orchestern vorbehalten.
P R O J E K T E N S E M B L E S
Deswegen hat Mara Maria Möritz, die sowohl als Sopranistin, Ensembleleiterin als auch Projektinitiatorin tätig ist, für die Johannespassion alle Tätigkeiten miteinander verbunden, damit Amateur- und junge Profimusiker*innen gemeinsam musizieren können. Die Kirchenchöre der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche Nürnberg, der Christuskirche Nürnberg und der Kirche Heilig-Geist in Nürnberg-Laufamholz wurden für das Projekt nach einer Ausschreibung von passionierten Amateuren verstärkt und probten drei Monate lang mit Gordian Teupke, Étienne Lemieux-Després und Mara Maria Möritz an den Chorälen. Bei den Aufführungen wechselte sich der große Projektchor für die Turbachöre mit dem Vokalensemble NORIS ab. Weiterhin musizierte das Kammerorchester NORIS. Alle NORIS Musiker*innen sind unter 30 Jahren alt. Damit wurde angehenden Profis eine frische, experimentelle und doch professionelle Plattform geboten. Durch den höheren Altersdurchschnitt im Projektchor ergab sich ein intergenerativer Austausch von Musikliebenden, der sich mit Gordian Teupke und Étienne Lemieux-Després bis zum Dirigierpult durchzog. Das junge, internationale Solistenensemble setzte sich zusammen aus Patryk Kacper Rybarczyk als Jesus und Bassbariton Felix C. Groll als Pilatus und Petrus, der Sopranistin Mara Maria Möritz (Ancilla), der Altistin Susanne Veeh und dem Tenor Lars Tappert (Servus). Die Partie des Evangelisten übernahm David Seay.
B A R R I E R E F R E I
Ein weiterer Faktor, der für die Projektleiterin Mara Maria Möritz ausschlaggebend ist, war die Zugänglichkeit des Projektes, weswegen bei allen Vorstellungen auf Eintrittsgeld verzichtet wurde. Das Projekt wurde ausschließlich über Spenden, Sponsoren und Crowdfunding finanziert, damit es keine
monetäre Schwelle zur Musik gibt. Des Weiteren baute die kompakte Einführung in das Werk vor jeder Vorstellung weitere Schwellen ab. Auch durch die große Anzahl der Mitwirkenden mit unterschiedlichstem Background und Alter wurde das Ziel eines diversen, nicht klassikfokussierten und überdurchschnittlich jungen Publikums erreicht.
Leiden und Leidenschaft:
Die Mitmachpassion ermöglichte zahlreichen Kirchenchören und passionierten Sänger*innen wie auch jungen Profis ein intergeneratives Miteinander, dessen Rahmen eine monumentale Komposition bildete.
Es ist vollbracht.
Mit diesen Wortet scheidet Jesus im Evangelium nach Johannes und vollendet das Werk Gottes. Eine Schlüsselstelle, an der sich das Johannes-Evangelium entscheidend von den Synoptikern unterscheidet: Jesus, der Gekreuzigte, wirkt in großer Würde als Erlöser in der dramatisch geprägten Geschichte. Er wird „vom Volk auf das Kreuz gehoben“. In J.S. Bachs Vertonung der Johannespassion spricht das Volk in den expressiv harmonisierten Chorälen. Dieses Volk, heute Kirchengemeinden und ihre Chöre, bekommen in deren Alltag nie die Möglichkeit, die monumentalen Werke der geistlichen Literatur mitzusingen. Denn im Konzertalltag bleibt das den professionellen Chören und Orchestern vorbehalten.
P R O J E K T E N S E M B L E S
Deswegen hat Mara Maria Möritz, die sowohl als Sopranistin, Ensembleleiterin als auch Projektinitiatorin tätig ist, für die Johannespassion alle Tätigkeiten miteinander verbunden, damit Amateur- und junge Profimusiker*innen gemeinsam musizieren können. Die Kirchenchöre der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche Nürnberg, der Christuskirche Nürnberg und der Kirche Heilig-Geist in Nürnberg-Laufamholz wurden für das Projekt nach einer Ausschreibung von passionierten Amateuren verstärkt und probten drei Monate lang mit Gordian Teupke, Étienne Lemieux-Després und Mara Maria Möritz an den Chorälen. Bei den Aufführungen wechselte sich der große Projektchor für die Turbachöre mit dem Vokalensemble NORIS ab. Weiterhin musizierte das Kammerorchester NORIS. Alle NORIS Musiker*innen sind unter 30 Jahren alt. Damit wurde angehenden Profis eine frische, experimentelle und doch professionelle Plattform geboten. Durch den höheren Altersdurchschnitt im Projektchor ergab sich ein intergenerativer Austausch von Musikliebenden, der sich mit Gordian Teupke und Étienne Lemieux-Després bis zum Dirigierpult durchzog. Das junge, internationale Solistenensemble setzte sich zusammen aus Patryk Kacper Rybarczyk als Jesus und Bassbariton Felix C. Groll als Pilatus und Petrus, der Sopranistin Mara Maria Möritz (Ancilla), der Altistin Susanne Veeh und dem Tenor Lars Tappert (Servus). Die Partie des Evangelisten übernahm David Seay.
B A R R I E R E F R E I
Ein weiterer Faktor, der für die Projektleiterin Mara Maria Möritz ausschlaggebend ist, war die Zugänglichkeit des Projektes, weswegen bei allen Vorstellungen auf Eintrittsgeld verzichtet wurde. Das Projekt wurde ausschließlich über Spenden, Sponsoren und Crowdfunding finanziert, damit es keine
monetäre Schwelle zur Musik gibt. Des Weiteren baute die kompakte Einführung in das Werk vor jeder Vorstellung weitere Schwellen ab. Auch durch die große Anzahl der Mitwirkenden mit unterschiedlichstem Background und Alter wurde das Ziel eines diversen, nicht klassikfokussierten und überdurchschnittlich jungen Publikums erreicht.


queerfeldein
Die interdisziplinäre Wandelperformance queerfeldein beleuchtet nicht-konventionelle Liebesbeziehungen im aktuellen und historischen Vorarlberg.
„Neue Wege entstehen, indem wir sie gehen“ (F. Nietzsche)
In einer Gesellschaft, in der es schick wird, Homosexualität zu akzeptieren, schließen wir viele andere, queere Liebesformen immer noch aus. Bigamie – also die eheliche Partnerschaft mit zwei verschiedenen Personen – ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz strafbar. Aber warum eigentlich? Sollten wir daran etwas ändern? Wie beeinflusst unsere Beziehungsnorm Menschen, die einen anderen Weg gehen? Und liebst du überhaupt richtig?
Historische Geschichten:
Kaiser Maximilian erbaute das Schloss Amberg um ca. 1500 für seine zweite Geliebte, mit der er einen Sohn hatte.
1900 wurde Paula Ludwig auf Schloss Amberg geboren. Ein Großteil ihres literarischen Schaffens geht aus Inspirationen von ihrer langjährigen Dreiecksbeziehung mit Iwan und Claire Goll hervor.
Graf von Gleichen ist eine Sage über einen „zweibeweibten“ Mann, der mit beiden Frauen kirchlich getraut wurde.
Die drei Geschichten haben nicht nur die Beziehungskonstellation gemein. Auch ein soziales Gefälle, die spannungsvolle Einsamkeit, die religiöse Auseinandersetzung oder die Liebe zu Blumen begleitet deren Weg.
_____________________________________________________________
Wir möchten mit Musik, Schauspiel und Literatur eine authentische Geschichte erzählen, die beweist, dass jede Liebe – so viel oder so wenig sie der Norm entspricht – eine echte Liebe ist.
Das Konzept queerfeldein gewann den internationalen HUGO Wettbewerb für Konzertdramaturgie und wird im Rahmen der Montforter Zwischentöne am 28.11.2021 in Feldkirch (Vorarlberg in Österreich) aufgeführt.
Einen künstlerischen Einblick bietet unser Trailer.
Musik & Literatur
Musikalische Grundlage ist Schuberts Skizzen-Oper „Graf von Gleichen“. Schubert hat kurz vor seinem Tod an der Geschichte um den bigamen Adligen gearbeitet und konnte sie trotz dringendem Wunsch im Krankenbett nicht vervollständigen. Richard Dünser hat Schuberts Einfälle mit auf den Weg in seine Heimat Vorarlberg genommen und orchestriert. Wir nehmen das Libretto von Bauernfeld, Schuberts und Dünsers Einfälle mit auf unseren eigenen Weg:
Wir ergänzen den Text mit Literatur der Goll-Ludwig-Beziehung und zeitgenössischen Texten.
Wir fügen Hammerklavier- und Jazzpiano-Aufnahmen, Interviews mit betroffenen Menschen und ExpertInnen der Region und elektronische Klänge zu Soundscapes zusammen, die das Orchester ersetzen.
Die drei ProtagonistInnen nehmen die Musik mit auf eigene Wege von der Klassik über Sprechgesang zu Latino-Jazz.
Die Skizze versinnbildlicht den musikalischen „Weg und Einfall“. Die Performance dreht sich um Wege und Einfälle zwischen eigener Sexualität und gesellschaftlicher Norm.
Programm:
Graf von Gleichen – Oper in Skizzen
von Franz Schubert (1797-1828 in Wien)
Orchestriert und vervollständigt
von Richard Dünser (*1959 in Bregenz)
Arrangements & Kompositionen für queerfeldein von Kiara Konstantinou & Magdiel Baptistin Vaillant
Konzept
Drei KünstlerInnen verkörpern in drei Räumen die drei Parteien einer bigamen Beziehung und spielen dreimal die gleiche Szene. Das Publikum wird in drei Gruppen geteilt, die sich auf die Räume verteilen. Nach jedem Durchgang führen Guides die Zuschauergruppen in den nächsten Raum und die ProtagonistInnen beginnen von vorne. Im Laufe der 60 Minuten vervollständigt sich die Handlung durch die drei verschiedenen Perspektiven.
Die Performance wird drei Mal mit je 50 Personen wiederholt. In jedem Raum gibt es fünf Sitzgelegenheiten.
Sollte keine Publikums-Performance möglich sein, wird eine Online-Ausstellung in drei Räumen erarbeitet.
Mithilfe der durchkomponierten Soundscapes können wir die Räume exakt timen. Die neu angelegte Musik wird genau auf die Räume und Raumwechsel angepasst. Die Gruppen begegnen sich während der Wechsel nicht. Sie folgen ihren Guides und benötigen keine komplexe Erklärung.
Unser Team ist sich einig: Wir haben Bedarf, uns mit Bigamie und queerer Liebe auseinanderzusetzen. Wir sind uns sicher, dass diese aktive Auseinandersetzung auch einen Mehrwert für das Publikum bietet. Deswegen laden wir Profis und queere Vereine aus der Region ein, um Beziehungsnormen zu sprengen. Wir verwenden Interviews in den Soundscapes, integrieren Briefe ins Bühnenbild und sprechen beim Aperó über unsere Lebens- und Liebeswege.
Kooperation:
Wir stehen in Kontakt mit Non-Monogamies and Contemporary Intimacies Conference, GoWest – Verein für Leben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter*, Queer in Bregenz, queer.lake – LGBTIQ*-Organisation rund um den Bodensee und dem Verein Vielfalt.
Handlung:
Die Handlung orientiert sich an Eduard Bauernfelds Libretto zur Oper „Graf von Gleichen“: Der Graf – in einem Feldzug verschleppt – vergeht vor Liebe zu seiner Gräfin, bis Suleika seine Gefühle in Wallung bringt. Der Graf überreicht der Sultanstochter eine besondere Blume und zieht sie – unwissend über die Macht der Blume – in den Strudel der bigamen Beziehung mit seiner Frau.
Suleika verrät ihre Werte, lässt den Vater zurück, und will in der Heimat des Grafen ein neues, unsichtbares Leben beginnen. Sie planen die Flucht.
Das Wiedersehen mit ihrem Ehemann holt die Gräfin aus einem tiefen Loch, denn ihr „Leben wird nur durch ihn verklärt“. Weil die Gräfin aber auch weiß, dass ihr Mann nur glücklich wird mit Suleika, akzeptiert sie eine zweite Frau an seiner Seite.
Parallelen zu Paula Ludwig und den Golls:
Ivan Goll lernt bei einem Literatendinner Paula Ludwig (geb. in Feldkirch) kennen und lieben. Paula, die in ihrer Jugend nichts mehr herbeisehnte, als Nonne zu werden, vergas diese Pläne. Ivan, der bereits mit Claire Goll (geb. Studer in Nürnberg) verheiratet war, teilte für viele Jahre seine Zeit und Liebe zwischen den Frauen, was sehr viele Reisen und Einsamkeit bedeutete.
Was die drei verband, war ihre Liebe zu Blumen. Was sie unterschied, war deren Religion: Ivan und Claire gehörten dem Judentum an und litten unter dem Nationalsozialismus. Paula entschied sich, aus Hass auf das Regime nach Brasilien zu fliehen und ein neues Leben zu beginnen.
Alle PartnerInnen bezogen viel, meist schmerzhafte, Inspiration aus der Beziehung: „Dem dunklen Gott“ oder die „Malaiischen Liebeslieder“ sind Beispiele. Dokumentiert wird deren Beziehung im Buch „Nur einmal noch werd ich dir untreu sein“, dem Briefwechsel der drei PartnerInnen zwischen 1917-1966. Während Paula sich auflehnt, ihrem Schmerz und ihrer Wut Raum gibt, wird Claire psychisch und physisch immer kränker ohne ihren Mann. Ihre letzten Lebensjahre widmete sie ganz seinem Werk.
Ablauf
Wege und Einfälle zum Konzert:
Eine Stunde vor der Performance laden wir das Publikum zu einem Aperó ein, bei dem sie die Performance kennenlernen. In drei Räumen diskutiert ein Beteiligter mit je einem Experten über die Musik, die Historie und die aktuelle Brisanz der Performance.
Kaminzimmer:
Der Saal im dritten Stock wird „befeuert“ durch Paula Ludwig, Suleika, der jungen Neuen, der Anderen. Verkörpert wird Paula von einer brasilianischen Jazzsängerin. Suleika sehnt sich mit ihrer Lieblingsknospe den Grafen herbei, der nicht lange auf sich warten lässt. So leidenschaftlich die Liebe der beiden ist, so wütet der Gedanke in Suleika, bald wieder allein zu sein. Denn der Graf eröffnet ihr, dass er seine Frau nie verlassen wird. Wieder allein verbrennt sie die Knospe als Abbild ihrer glühenden Wut. In einem letzten Brief möchte sie sich verabschieden.
Weinkeller:
Der Weinkeller ist der Raum der Gräfin, die soziale Norm, die nicht fliehen kann, Claire Goll. Sie versinkt im klassischen Frauenbild und in ihren Tränen. Verkörpert wird sie von einer klassischen Sopranistin, die Glasharfe spielt. Die Gräfin, die ihre Szene allein beginnt, muss feststellen, dass ihre Blume ertrunken ist. Sie schreibt ihrem Ehemann einen Brief und versinkt im Wasser, bevor sie von diesem gerettet wird.
Treppenhaus:
Die Treppen, der Weg zwischen den Liebenden, das soziale Gefälle, Höhen und Tiefen, sind der Raum Ivan Golls, des Grafen, des Menschen auf seinem Weg zur Liebe – verkörpert von einem Schauspieler. Zunächst allein, zieht ihn die Lust auf Neues bald zu Suleika. Unter gesellschaftlichem Druck und dem Gefühl der Unterwürfigkeit gegenüber seiner Geliebten zieht es ihn schnell durch das Treppenhaus zurück zu seiner Frau. Während seiner Abwesenheit verwandelt sich das Treppenhaus in einen interaktiven Weg des Publikums. Jede Treppenstufe erzeugt beim Betreten mithilfe von Playtronics einen Ton. Das Tonmaterial besteht aus den konsonanten Klängen der Frauenräume. Die so entste-henden Dissonanzen symbolisieren die Spannungen einer nichtkonventionellen Beziehung. Durch die eigenen Schritte beeinflusst das Publikum die Umgebung. Neben der Produktion und Rezeption der Klänge können die BesucherInnen an einer Schreibecke eigenen Gedanken aufschreiben.
Finale:
Am Ende der drei Durchläufe beobachtet das Publikum die Protagonisten durch die Türen und Fester, wie sie gemeinsam ihren Weg durch den Hof und den Garten beschreiten und durch die Lautsprecher tönt das gemeinsam gesungene Finale:
Ja, ihr werdet selbst im stummen Gedenken Gottes zusammen sein. Aber lasst Raum zwischen euch, Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen. Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel: Lasst sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen sein. Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber lasst jeden von euch allein sein, so wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern.
Khalil Gibran
Besetzung & Team:
Mara Maria Möritz (Leitung, Text, Visual Arts, Sopran)
Rachel Alonso Müller (Jazz-Vocals)
Lukas Amberger (Schauspiel)
Kiara Konstantinou (elektr. Komposition, Technik)
Magdiel Bapstistin Vaillant (Jazz-Arrangements und -Kompositionen, Recording, Guide)
Philippe Gaspoz (Aufnahmen Hammerklavier, Guide)
Mia Rosa (Kostümbildnerin, Guide)
„Neue Wege entstehen, indem wir sie gehen“ (F. Nietzsche)
In einer Gesellschaft, in der es schick wird, Homosexualität zu akzeptieren, schließen wir viele andere, queere Liebesformen immer noch aus. Bigamie – also die eheliche Partnerschaft mit zwei verschiedenen Personen – ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz strafbar. Aber warum eigentlich? Sollten wir daran etwas ändern? Wie beeinflusst unsere Beziehungsnorm Menschen, die einen anderen Weg gehen? Und liebst du überhaupt richtig?
Historische Geschichten:
Kaiser Maximilian erbaute das Schloss Amberg um ca. 1500 für seine zweite Geliebte, mit der er einen Sohn hatte.
1900 wurde Paula Ludwig auf Schloss Amberg geboren. Ein Großteil ihres literarischen Schaffens geht aus Inspirationen von ihrer langjährigen Dreiecksbeziehung mit Iwan und Claire Goll hervor.
Graf von Gleichen ist eine Sage über einen „zweibeweibten“ Mann, der mit beiden Frauen kirchlich getraut wurde.
Die drei Geschichten haben nicht nur die Beziehungskonstellation gemein. Auch ein soziales Gefälle, die spannungsvolle Einsamkeit, die religiöse Auseinandersetzung oder die Liebe zu Blumen begleitet deren Weg.
_____________________________________________________________
Wir möchten mit Musik, Schauspiel und Literatur eine authentische Geschichte erzählen, die beweist, dass jede Liebe – so viel oder so wenig sie der Norm entspricht – eine echte Liebe ist.
Das Konzept queerfeldein gewann den internationalen HUGO Wettbewerb für Konzertdramaturgie und wird im Rahmen der Montforter Zwischentöne am 28.11.2021 in Feldkirch (Vorarlberg in Österreich) aufgeführt.
Einen künstlerischen Einblick bietet unser Trailer.
Musik & Literatur
Musikalische Grundlage ist Schuberts Skizzen-Oper „Graf von Gleichen“. Schubert hat kurz vor seinem Tod an der Geschichte um den bigamen Adligen gearbeitet und konnte sie trotz dringendem Wunsch im Krankenbett nicht vervollständigen. Richard Dünser hat Schuberts Einfälle mit auf den Weg in seine Heimat Vorarlberg genommen und orchestriert. Wir nehmen das Libretto von Bauernfeld, Schuberts und Dünsers Einfälle mit auf unseren eigenen Weg:
Wir ergänzen den Text mit Literatur der Goll-Ludwig-Beziehung und zeitgenössischen Texten.
Wir fügen Hammerklavier- und Jazzpiano-Aufnahmen, Interviews mit betroffenen Menschen und ExpertInnen der Region und elektronische Klänge zu Soundscapes zusammen, die das Orchester ersetzen.
Die drei ProtagonistInnen nehmen die Musik mit auf eigene Wege von der Klassik über Sprechgesang zu Latino-Jazz.
Die Skizze versinnbildlicht den musikalischen „Weg und Einfall“. Die Performance dreht sich um Wege und Einfälle zwischen eigener Sexualität und gesellschaftlicher Norm.
Programm:
Graf von Gleichen – Oper in Skizzen
von Franz Schubert (1797-1828 in Wien)
Orchestriert und vervollständigt
von Richard Dünser (*1959 in Bregenz)
Arrangements & Kompositionen für queerfeldein von Kiara Konstantinou & Magdiel Baptistin Vaillant
Konzept
Drei KünstlerInnen verkörpern in drei Räumen die drei Parteien einer bigamen Beziehung und spielen dreimal die gleiche Szene. Das Publikum wird in drei Gruppen geteilt, die sich auf die Räume verteilen. Nach jedem Durchgang führen Guides die Zuschauergruppen in den nächsten Raum und die ProtagonistInnen beginnen von vorne. Im Laufe der 60 Minuten vervollständigt sich die Handlung durch die drei verschiedenen Perspektiven.
Die Performance wird drei Mal mit je 50 Personen wiederholt. In jedem Raum gibt es fünf Sitzgelegenheiten.
Sollte keine Publikums-Performance möglich sein, wird eine Online-Ausstellung in drei Räumen erarbeitet.
Mithilfe der durchkomponierten Soundscapes können wir die Räume exakt timen. Die neu angelegte Musik wird genau auf die Räume und Raumwechsel angepasst. Die Gruppen begegnen sich während der Wechsel nicht. Sie folgen ihren Guides und benötigen keine komplexe Erklärung.
Unser Team ist sich einig: Wir haben Bedarf, uns mit Bigamie und queerer Liebe auseinanderzusetzen. Wir sind uns sicher, dass diese aktive Auseinandersetzung auch einen Mehrwert für das Publikum bietet. Deswegen laden wir Profis und queere Vereine aus der Region ein, um Beziehungsnormen zu sprengen. Wir verwenden Interviews in den Soundscapes, integrieren Briefe ins Bühnenbild und sprechen beim Aperó über unsere Lebens- und Liebeswege.
Kooperation:
Wir stehen in Kontakt mit Non-Monogamies and Contemporary Intimacies Conference, GoWest – Verein für Leben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter*, Queer in Bregenz, queer.lake – LGBTIQ*-Organisation rund um den Bodensee und dem Verein Vielfalt.
Handlung:
Die Handlung orientiert sich an Eduard Bauernfelds Libretto zur Oper „Graf von Gleichen“: Der Graf – in einem Feldzug verschleppt – vergeht vor Liebe zu seiner Gräfin, bis Suleika seine Gefühle in Wallung bringt. Der Graf überreicht der Sultanstochter eine besondere Blume und zieht sie – unwissend über die Macht der Blume – in den Strudel der bigamen Beziehung mit seiner Frau.
Suleika verrät ihre Werte, lässt den Vater zurück, und will in der Heimat des Grafen ein neues, unsichtbares Leben beginnen. Sie planen die Flucht.
Das Wiedersehen mit ihrem Ehemann holt die Gräfin aus einem tiefen Loch, denn ihr „Leben wird nur durch ihn verklärt“. Weil die Gräfin aber auch weiß, dass ihr Mann nur glücklich wird mit Suleika, akzeptiert sie eine zweite Frau an seiner Seite.
Parallelen zu Paula Ludwig und den Golls:
Ivan Goll lernt bei einem Literatendinner Paula Ludwig (geb. in Feldkirch) kennen und lieben. Paula, die in ihrer Jugend nichts mehr herbeisehnte, als Nonne zu werden, vergas diese Pläne. Ivan, der bereits mit Claire Goll (geb. Studer in Nürnberg) verheiratet war, teilte für viele Jahre seine Zeit und Liebe zwischen den Frauen, was sehr viele Reisen und Einsamkeit bedeutete.
Was die drei verband, war ihre Liebe zu Blumen. Was sie unterschied, war deren Religion: Ivan und Claire gehörten dem Judentum an und litten unter dem Nationalsozialismus. Paula entschied sich, aus Hass auf das Regime nach Brasilien zu fliehen und ein neues Leben zu beginnen.
Alle PartnerInnen bezogen viel, meist schmerzhafte, Inspiration aus der Beziehung: „Dem dunklen Gott“ oder die „Malaiischen Liebeslieder“ sind Beispiele. Dokumentiert wird deren Beziehung im Buch „Nur einmal noch werd ich dir untreu sein“, dem Briefwechsel der drei PartnerInnen zwischen 1917-1966. Während Paula sich auflehnt, ihrem Schmerz und ihrer Wut Raum gibt, wird Claire psychisch und physisch immer kränker ohne ihren Mann. Ihre letzten Lebensjahre widmete sie ganz seinem Werk.
Ablauf
Wege und Einfälle zum Konzert:
Eine Stunde vor der Performance laden wir das Publikum zu einem Aperó ein, bei dem sie die Performance kennenlernen. In drei Räumen diskutiert ein Beteiligter mit je einem Experten über die Musik, die Historie und die aktuelle Brisanz der Performance.
Kaminzimmer:
Der Saal im dritten Stock wird „befeuert“ durch Paula Ludwig, Suleika, der jungen Neuen, der Anderen. Verkörpert wird Paula von einer brasilianischen Jazzsängerin. Suleika sehnt sich mit ihrer Lieblingsknospe den Grafen herbei, der nicht lange auf sich warten lässt. So leidenschaftlich die Liebe der beiden ist, so wütet der Gedanke in Suleika, bald wieder allein zu sein. Denn der Graf eröffnet ihr, dass er seine Frau nie verlassen wird. Wieder allein verbrennt sie die Knospe als Abbild ihrer glühenden Wut. In einem letzten Brief möchte sie sich verabschieden.
Weinkeller:
Der Weinkeller ist der Raum der Gräfin, die soziale Norm, die nicht fliehen kann, Claire Goll. Sie versinkt im klassischen Frauenbild und in ihren Tränen. Verkörpert wird sie von einer klassischen Sopranistin, die Glasharfe spielt. Die Gräfin, die ihre Szene allein beginnt, muss feststellen, dass ihre Blume ertrunken ist. Sie schreibt ihrem Ehemann einen Brief und versinkt im Wasser, bevor sie von diesem gerettet wird.
Treppenhaus:
Die Treppen, der Weg zwischen den Liebenden, das soziale Gefälle, Höhen und Tiefen, sind der Raum Ivan Golls, des Grafen, des Menschen auf seinem Weg zur Liebe – verkörpert von einem Schauspieler. Zunächst allein, zieht ihn die Lust auf Neues bald zu Suleika. Unter gesellschaftlichem Druck und dem Gefühl der Unterwürfigkeit gegenüber seiner Geliebten zieht es ihn schnell durch das Treppenhaus zurück zu seiner Frau. Während seiner Abwesenheit verwandelt sich das Treppenhaus in einen interaktiven Weg des Publikums. Jede Treppenstufe erzeugt beim Betreten mithilfe von Playtronics einen Ton. Das Tonmaterial besteht aus den konsonanten Klängen der Frauenräume. Die so entste-henden Dissonanzen symbolisieren die Spannungen einer nichtkonventionellen Beziehung. Durch die eigenen Schritte beeinflusst das Publikum die Umgebung. Neben der Produktion und Rezeption der Klänge können die BesucherInnen an einer Schreibecke eigenen Gedanken aufschreiben.
Finale:
Am Ende der drei Durchläufe beobachtet das Publikum die Protagonisten durch die Türen und Fester, wie sie gemeinsam ihren Weg durch den Hof und den Garten beschreiten und durch die Lautsprecher tönt das gemeinsam gesungene Finale:
Ja, ihr werdet selbst im stummen Gedenken Gottes zusammen sein. Aber lasst Raum zwischen euch, Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen. Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel: Lasst sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen sein. Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber lasst jeden von euch allein sein, so wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern.
Khalil Gibran
Besetzung & Team:
Mara Maria Möritz (Leitung, Text, Visual Arts, Sopran)
Rachel Alonso Müller (Jazz-Vocals)
Lukas Amberger (Schauspiel)
Kiara Konstantinou (elektr. Komposition, Technik)
Magdiel Bapstistin Vaillant (Jazz-Arrangements und -Kompositionen, Recording, Guide)
Philippe Gaspoz (Aufnahmen Hammerklavier, Guide)
Mia Rosa (Kostümbildnerin, Guide)


inclouSING
Singen als Bewältigungsstrategie:
inclouSING ist ein online durchgeführter Sing- und Gesprächskreis, um in einem geschützten Rahmen „Singen als Lebenshilfe“ (Karl Adamek) kennenzulernen.
Idee:
Kann Singen uns helfen beim Bewältigen emotionaler Situationen? Ja, das kann es – beweist Karl Adameks Forschung, die er im Buch „Singen als Lebenshilfe“ zusammenfasst. Auch beweist er, dass dieser Prozess erlernbar ist. Mit seinen Ergebnissen laden wir alle inclousiv.ch UserInnen – egal, ob musikalische Vorkenntnisse oder nicht – ein, Singen als Bewältigungsstrategie kennenzulernen und Methoden für den Alltag zu entwickeln, in einem geschützten Rahmen Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam virtuell Musik zu machen.
inclouSING ist ein online durchgeführter Sing- und Gesprächskreis, um in einem geschützten Rahmen „Singen als Lebenshilfe“ (Karl Adamek) kennenzulernen.
Idee:
Kann Singen uns helfen beim Bewältigen emotionaler Situationen? Ja, das kann es – beweist Karl Adameks Forschung, die er im Buch „Singen als Lebenshilfe“ zusammenfasst. Auch beweist er, dass dieser Prozess erlernbar ist. Mit seinen Ergebnissen laden wir alle inclousiv.ch UserInnen – egal, ob musikalische Vorkenntnisse oder nicht – ein, Singen als Bewältigungsstrategie kennenzulernen und Methoden für den Alltag zu entwickeln, in einem geschützten Rahmen Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam virtuell Musik zu machen.


Les voix féminines
Eine Frau, eine Geschichte – die sich spiegelt in unendlichen Frauen, unendlichen Geschichten, unserer Geschichte. Das Musiktheaterpasticcio verwebt die Mono-Oper La voix humaine von Francis Poulenc mit den Lieder-Zyklen Clairières dans le ciel von Lili Boulanger und Six chansons françaises vonGermaine Tailleferre. Die Inspiration fü r alle dreiWerke war eine Trennung. Der entscheidendeUnterschied liegt in der Art und Weise, wie dieHauptfiguren diese verarbeiten.
Das Pasticcio orientiert sich am gleichnamigenTheaterstück von Jean Cocteau. Elle hat mit dem, damals brandneuen, Pariser Telefonsystem zu kämpfen - und das ausgerechnet, während sie mit ihrem Ex über die Trennung spricht.
Les voix féminines handelt von misslungenerKommunikation, von menschlichen Abgründen, von der Suche nach dem Ich, von Entscheidungen und vom Loslassen.
MUSIK
Das Musiktheaterpasticcio verwebt die Mono-Oper «La voix humaine» von Francis Poulenc mit den Lieder-Zyklen «Clairieres dans le ciel» von Lili Boulanger und «Six chansons francaises» von Germaine Tailleferre. Alle Komponist*innen wurden in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts in Paris geboren. Alle entwickelten einen unverkennbaren Stil. Die Inspiration für alle drei Werke war eine Trennung. DerUnterschied besteht darin, wie die Protagonistin diese aufnimmt und verarbeitet. Lili Boulanger reflektiert die schönen Momente und schafft ein Monument einer tiefenFreundschaft. Germaine Tailleferre rechnet ab mit ihrem Expartner. Francis Poulencs Werk zeigt eine verwundbar-menschliche Frau, die kämpft. Zuerst um ihre Beziehung, dann um sich selbst. Die gängige Rezeption des Stückes, in der eine hysterische Frau verlassen wurde und sie sich deswegen mit dem Telefonkabel stranguliert, ist eine mögliche, wenn auch veraltete Interpretation. «Les voix féminines» zeigt das Gegenteil:Eine vielschichtige Frau, die sich nach einem Schicksalsschlag wieder nach oben kämpft. Die Liederzyklen geben Elles eigene Perspektive wieder, ihre Gefühle undGedanken von tiefster Verzweiflung und Hass bis hin zu Selbstliebe und Zuversicht.
Für diesen Perspektivwechsel macht auch die Bühne neue Blickwinkel erfahrbar. Siewird Projektions- und Reflektionsfläche. Denn an die Stelle des Telefons tritt einüberdimensionaler Smartmirror. Dieses Bühnenelement ist Spiegel und Leinwand zugleich. Es ist durch Videoprojektionen Vergrößerungsglas für Elles Erlebnisse undEmotionen von der Selbstaufgabe bis zur Selbstliebe sowie ein Spiegelbild des Hier und Jetzt. Das Publikum erlebt Elle in der Vergangenheit und in der Gegenwart und gleichzeitig den momentanen Erfahrungsraum, was zur eigenen Reflektion anregt.
Das Pasticcio orientiert sich am gleichnamigenTheaterstück von Jean Cocteau. Elle hat mit dem, damals brandneuen, Pariser Telefonsystem zu kämpfen - und das ausgerechnet, während sie mit ihrem Ex über die Trennung spricht.
Les voix féminines handelt von misslungenerKommunikation, von menschlichen Abgründen, von der Suche nach dem Ich, von Entscheidungen und vom Loslassen.
MUSIK
Das Musiktheaterpasticcio verwebt die Mono-Oper «La voix humaine» von Francis Poulenc mit den Lieder-Zyklen «Clairieres dans le ciel» von Lili Boulanger und «Six chansons francaises» von Germaine Tailleferre. Alle Komponist*innen wurden in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts in Paris geboren. Alle entwickelten einen unverkennbaren Stil. Die Inspiration für alle drei Werke war eine Trennung. DerUnterschied besteht darin, wie die Protagonistin diese aufnimmt und verarbeitet. Lili Boulanger reflektiert die schönen Momente und schafft ein Monument einer tiefenFreundschaft. Germaine Tailleferre rechnet ab mit ihrem Expartner. Francis Poulencs Werk zeigt eine verwundbar-menschliche Frau, die kämpft. Zuerst um ihre Beziehung, dann um sich selbst. Die gängige Rezeption des Stückes, in der eine hysterische Frau verlassen wurde und sie sich deswegen mit dem Telefonkabel stranguliert, ist eine mögliche, wenn auch veraltete Interpretation. «Les voix féminines» zeigt das Gegenteil:Eine vielschichtige Frau, die sich nach einem Schicksalsschlag wieder nach oben kämpft. Die Liederzyklen geben Elles eigene Perspektive wieder, ihre Gefühle undGedanken von tiefster Verzweiflung und Hass bis hin zu Selbstliebe und Zuversicht.
Für diesen Perspektivwechsel macht auch die Bühne neue Blickwinkel erfahrbar. Siewird Projektions- und Reflektionsfläche. Denn an die Stelle des Telefons tritt einüberdimensionaler Smartmirror. Dieses Bühnenelement ist Spiegel und Leinwand zugleich. Es ist durch Videoprojektionen Vergrößerungsglas für Elles Erlebnisse undEmotionen von der Selbstaufgabe bis zur Selbstliebe sowie ein Spiegelbild des Hier und Jetzt. Das Publikum erlebt Elle in der Vergangenheit und in der Gegenwart und gleichzeitig den momentanen Erfahrungsraum, was zur eigenen Reflektion anregt.


In 80 Minuten um die Welt
In 80 Minuten um die Welt – Ein Kunsttrip:
Jules Verne verfasst 1873 seinen Erfolgsroman „In 80 Tagen um die Welt“. Georg Francis Train liefert mit seiner Weltreise 1870 die Inspiration: Ein US-amerikanischer Kaufmann, Schriftsteller, Autor und exzentrischer Reisender sowie Frauenrechtler schaffte das bis dahin Unmögliche und reist in 80 Tagen um die Welt. Der heutige Rekord liegt bei 31 Stunden, 27 Minuten und 49 Sekunden. Wir haben ein neues Ziel: 80 Minuten. Wie? Mit Kunst. Das Konzept „In 80 Minuten um die Welt – ein Kunsttrip“ greift die Idee des Gesamtkunstwerkes auf und verbindet alle schönen Künste: Musik, Literatur, Darstellende und Bildende Kunst.
Die musikalische Säule bilden Mara Maria Möritz (Sopran), das Elisen Quartett und eine musikalische Zeitreise durch die letzten 150 Jahre. Neben Streichquartetten, Uraufführungen und Improvisationen interpretieren die Musikerinnen zahlreiche Orchesterlieder, die von Michael Falter exklusiv für das Projekt arrangiert wurden. Zeitgenössische Musik wird in romantische Klänge und traditionelle Lieder gebettet, sodass sie eine selbstverständliche Funktion erhält. Neben einer Timeline vertieft die Musik durch viele, internationale Reisebezüge auch die Reiseroute der Performance.
Vorgegeben wird diese Route vom französischen Schriftsteller Jule Verne und seinem Roman „In 80 Tagen um die Welt“. Eine bunte Reisetruppe um den englischen Geschäftsmann Phileas Fogg liefert sich mit Kommissar Fix einen Wettlauf gegen die Zeit. Gemeinsam mit Zitaten, wissenschaftlichen Statistiken und der Poesie, die den Liedern zugrunde liegt, bilden Auszüge aus dem Roman die Geschichte, den Bezug zur Wissenschaft und zum persönlichen Denken.
Darstellende Künste verleihen in Form von Schauspiel den Texten Leben. Tanz vervollständigt die Sparte der ephemeren Künste als eine der ältesten, ureigensten Kommunikations- und Kunstformen.
Die Bühne verwandelt sich in eine weiße Leinwand aus Kostüm, Requisiten und Bildender Kunst. Ein einziger Karton eröffnet die Inszenierung, die in Chaos und Überfluss mündet. Das Bühnenbild und die Interpretinnen werden Projektionsfläche für Licht- und Videokunst, die durch die durchbrochene Projektionsfläche von jedem Besucher individuell wahrgenommen wird.
Ein weiteres Element des Konzeptes ist das interaktive Begleiten des Publikums vor und nach der Performance. Der/Die Zuschauer/in betritt ein Foyer oder einen Konzertort, der durch Kunst- und Toninstallationen bereits eine Aufmerksamkeit für das Thema und den Kunsttrip schafft. Darüber hinaus werden in einer Einführung Barrieren überwunden und in einer abschließenden Diskussions- und Apérorunde Fragen nachgegangen.
Neben diesem performativen und interaktiven Element der Kunstvermittlung wir das Konzept von einer medialen Initiative auf verschiedenen Netzwerken begleitet. Dabei ist das Ziel, eine größere Reichweite vor allem bei einem jungen Zielpublikum zu erzielen und mithilfe anderer Stilmittel der modernen Kommunikation auf ein soziopolitisches Thema hinzuweisen. In Deutschland spitzt sich die Frage des Klimaschutzes unter anderem im Tourismus zu. Denn die Faszination des Reisens schmälerte sich seit der ersten Weltreise vor 150 Jahren nicht. Im Gegenteil: Reisen ist ein Luxus, den wir uns gerne leisten, weil Reisen unseren geistigen Horizont erweitert. Doch unter modernem Tourismus leiden nicht nur die Umwelt, sondern auch die Menschen, die ihn sich nicht leisten können – und paradoxerweise oft in ihren Lieblingsdestinationen leben.
„Eine kleine Reise ist genug, um uns und die Welt zu erneuern.“
Marcel Proust
Die Motivation:
des Konzeptes „In 80 Minuten um die Welt“ ist, klassische Konzertstrukturen zu verändern. Mit Frauenpower auf der Bühne ebnen wir die Hierarchie zwischen MusikerInnen, SolistInnen, RegisseurInnen und DirigentInnen. Das Konzept öffnet eine Nische zwischen klassischem Musiktheater und programmatischem Konzertaufbau. Der Fokus in der Kunstvermittlung liegt auf der Verbindung aller schönen Künste zur ausgeprägteren Stimulierung mehrerer Sinne, um dem Publikum ein Erlebnis zu bieten. Dabei folgendem wir einem Prinzip, dass bereits Helmut Lachenmann beschrieben hat: „Das Publikum ist schlauer, als wir denken.“ Die Bühne bildet wortwörtlich eine Leinwand, auf die das Publikum eigene Gedanken und Gefühle projizieren kann. So werden nicht nur Wahrnehmungen vertieft, sondern auch Werte und Haltungen in Frage gestellt.
Live und Online:
Das Kunstkonzept wurde zur geplanten Premiere im Mai 2020 umgewandelt in ein Video-Projekt für den STREAM FORWARD der Stadt Nürnberg (D) zur Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2025.
Im Oktober 2020 wurde das Projekt zum ersten Mal in Deutschland live aufgeführt.
Das sagt das Publikum zur Live-Performance:
„Ein Gesamtkunstwerk.“ Prof. Rosenberg
„Es war wunderbar … Ich würde es gerne noch ein zweites Mal anhören und ansehen.“ Albin Oberdorfer
„Es war unglaublich, sowohl das Werk als auch die Interpretation und die Wirkung, die einen zunächst verzaubert und dann wirklich stutzig und nachdenklich hinterlässt.“
Felicitas Pfaus
„Das erste Konzert, bei dem ich in wirklich jeder Sekunde komplett aufmerksam war.“
Sieno Gaf
„Einmalig.“ Iride Martinez
Jules Verne verfasst 1873 seinen Erfolgsroman „In 80 Tagen um die Welt“. Georg Francis Train liefert mit seiner Weltreise 1870 die Inspiration: Ein US-amerikanischer Kaufmann, Schriftsteller, Autor und exzentrischer Reisender sowie Frauenrechtler schaffte das bis dahin Unmögliche und reist in 80 Tagen um die Welt. Der heutige Rekord liegt bei 31 Stunden, 27 Minuten und 49 Sekunden. Wir haben ein neues Ziel: 80 Minuten. Wie? Mit Kunst. Das Konzept „In 80 Minuten um die Welt – ein Kunsttrip“ greift die Idee des Gesamtkunstwerkes auf und verbindet alle schönen Künste: Musik, Literatur, Darstellende und Bildende Kunst.
Die musikalische Säule bilden Mara Maria Möritz (Sopran), das Elisen Quartett und eine musikalische Zeitreise durch die letzten 150 Jahre. Neben Streichquartetten, Uraufführungen und Improvisationen interpretieren die Musikerinnen zahlreiche Orchesterlieder, die von Michael Falter exklusiv für das Projekt arrangiert wurden. Zeitgenössische Musik wird in romantische Klänge und traditionelle Lieder gebettet, sodass sie eine selbstverständliche Funktion erhält. Neben einer Timeline vertieft die Musik durch viele, internationale Reisebezüge auch die Reiseroute der Performance.
Vorgegeben wird diese Route vom französischen Schriftsteller Jule Verne und seinem Roman „In 80 Tagen um die Welt“. Eine bunte Reisetruppe um den englischen Geschäftsmann Phileas Fogg liefert sich mit Kommissar Fix einen Wettlauf gegen die Zeit. Gemeinsam mit Zitaten, wissenschaftlichen Statistiken und der Poesie, die den Liedern zugrunde liegt, bilden Auszüge aus dem Roman die Geschichte, den Bezug zur Wissenschaft und zum persönlichen Denken.
Darstellende Künste verleihen in Form von Schauspiel den Texten Leben. Tanz vervollständigt die Sparte der ephemeren Künste als eine der ältesten, ureigensten Kommunikations- und Kunstformen.
Die Bühne verwandelt sich in eine weiße Leinwand aus Kostüm, Requisiten und Bildender Kunst. Ein einziger Karton eröffnet die Inszenierung, die in Chaos und Überfluss mündet. Das Bühnenbild und die Interpretinnen werden Projektionsfläche für Licht- und Videokunst, die durch die durchbrochene Projektionsfläche von jedem Besucher individuell wahrgenommen wird.
Ein weiteres Element des Konzeptes ist das interaktive Begleiten des Publikums vor und nach der Performance. Der/Die Zuschauer/in betritt ein Foyer oder einen Konzertort, der durch Kunst- und Toninstallationen bereits eine Aufmerksamkeit für das Thema und den Kunsttrip schafft. Darüber hinaus werden in einer Einführung Barrieren überwunden und in einer abschließenden Diskussions- und Apérorunde Fragen nachgegangen.
Neben diesem performativen und interaktiven Element der Kunstvermittlung wir das Konzept von einer medialen Initiative auf verschiedenen Netzwerken begleitet. Dabei ist das Ziel, eine größere Reichweite vor allem bei einem jungen Zielpublikum zu erzielen und mithilfe anderer Stilmittel der modernen Kommunikation auf ein soziopolitisches Thema hinzuweisen. In Deutschland spitzt sich die Frage des Klimaschutzes unter anderem im Tourismus zu. Denn die Faszination des Reisens schmälerte sich seit der ersten Weltreise vor 150 Jahren nicht. Im Gegenteil: Reisen ist ein Luxus, den wir uns gerne leisten, weil Reisen unseren geistigen Horizont erweitert. Doch unter modernem Tourismus leiden nicht nur die Umwelt, sondern auch die Menschen, die ihn sich nicht leisten können – und paradoxerweise oft in ihren Lieblingsdestinationen leben.
„Eine kleine Reise ist genug, um uns und die Welt zu erneuern.“
Marcel Proust
Die Motivation:
des Konzeptes „In 80 Minuten um die Welt“ ist, klassische Konzertstrukturen zu verändern. Mit Frauenpower auf der Bühne ebnen wir die Hierarchie zwischen MusikerInnen, SolistInnen, RegisseurInnen und DirigentInnen. Das Konzept öffnet eine Nische zwischen klassischem Musiktheater und programmatischem Konzertaufbau. Der Fokus in der Kunstvermittlung liegt auf der Verbindung aller schönen Künste zur ausgeprägteren Stimulierung mehrerer Sinne, um dem Publikum ein Erlebnis zu bieten. Dabei folgendem wir einem Prinzip, dass bereits Helmut Lachenmann beschrieben hat: „Das Publikum ist schlauer, als wir denken.“ Die Bühne bildet wortwörtlich eine Leinwand, auf die das Publikum eigene Gedanken und Gefühle projizieren kann. So werden nicht nur Wahrnehmungen vertieft, sondern auch Werte und Haltungen in Frage gestellt.
Live und Online:
Das Kunstkonzept wurde zur geplanten Premiere im Mai 2020 umgewandelt in ein Video-Projekt für den STREAM FORWARD der Stadt Nürnberg (D) zur Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2025.
Im Oktober 2020 wurde das Projekt zum ersten Mal in Deutschland live aufgeführt.
Das sagt das Publikum zur Live-Performance:
„Ein Gesamtkunstwerk.“ Prof. Rosenberg
„Es war wunderbar … Ich würde es gerne noch ein zweites Mal anhören und ansehen.“ Albin Oberdorfer
„Es war unglaublich, sowohl das Werk als auch die Interpretation und die Wirkung, die einen zunächst verzaubert und dann wirklich stutzig und nachdenklich hinterlässt.“
Felicitas Pfaus
„Das erste Konzert, bei dem ich in wirklich jeder Sekunde komplett aufmerksam war.“
Sieno Gaf
„Einmalig.“ Iride Martinez


Theatrum Sacrum
Theatrum Sacrum vermittelt religiöse und historische Inhalte durch Kunst, um ein Bewusstsein für die Kirche St. Georg zu schaffen, wenig vertraute Aspekte des Glaubens zu beleuchten und die Struktur der Gemeinde zu stärken.
Theatrum Sacrum: Bedeutung und Umsetzung
Finsternis. Ein gregorianischer Choral erklingt. Ich verstehe nichts, aber ich kann eine Stimmung spüren: So könnten die Kirchlindacher (Gemeinde bei Bern) den Besuch des ersten Gotteshauses im achten Jahrhundert empfunden haben, als der Bau nur aus Holz bestand, die lateinischen Gottesdienste nicht verstanden wurden und der eigene Glaube nur durch die Atmosphäre in der Kirche wahrgenommen wurde.
Seit dem 8. Jahrhundert hat sich die Kirche St. Georg in Kirchlindach in ein „reizvolles Gefüge verschiedener Stilformen“ (Verena Stähli-Lüthi) verwandelt: Die Malereien im Schiff aus dem 15. Jahrhundert, der barocke Taufstein oder die moderne Orgel nehmen uns mit auf eine Zeitreise durch 14 Jahrhunderte der Kirchengeschichte. Während dieser langen Zeit wurde nicht nur das Gotteshaus, sondern auch die Kirchenmusik und die religiöse Weltanschauung immer wieder auf den Kopf gestellt. Die Performance Theatrum Sacrum bringt theatrale Stilmittel von der Bühne oder dem Atelier in die Kirche St. Georg, um ihrer Bedeutung in der Geschichte und in der Gegenwart auf den Grund zu gehen. Theatrum Sacrum (dt. heiliges Theater) bezeichnet im Barock und Rokoko die emotionale Darstellung der christlichen Heilsgeschichte mithilfe theatraler Effekte. Farben und Licht, Mimik und Gestik spielen dabei eine ebenso große Rolle wie Sprache, Melodie oder Harmonie. Wir transferieren das Prinzip des „theatrum sacrum“ in die Gegenwart und beleben gemeinsam mit der Gemeinde die künstlerischen Kirchen-Elemente neu.
Ablauf
Das Projekt hat drei verschiedene Stufen: Workshops mit Gemeindemitgliedern, die das Projekt mitgestalten möchten, eine dauerhafte Installation, die für einen Monat zugänglich ist und eine musikalische und visuelle Live-Performance.
Workshops & Partizipation:
Die Gemeinde partizipiert sowohl in der bildend künstlerischen wie auch der musikalischen Ausgestaltung des Projektes. Die Form der Beteiligung wird an die geltenden Corona-Maßnahmen angepasst und reicht von recycelten Materialspenden für die Installation bis hin zum Komponieren eines Kirchlindacher Kirchenliedes mit aktuellen SchülerInnen des kirchlichen Unterrichts. Das Lied und ein Wandel-Kunstwerk bleiben der Gemeinde für immer erhalten und visualisieren die Gemeinschaft der Gemeinde.
Installation und bildende Kunst:
Araya de Rosso möchte mit ihrer Arbeit ein künstlerisches Erlebnis schaffen, das für alle Menschen zugänglich ist und Kultur auch außerhalb großer Zentren fokussiert. Die Installation soll den Betrachter dazu bringen, mobil teilzunehmen an dem, was künstlerisch vorgeschlagen wird. Licht und Farbe sind maßgebliche Elemente, die den/die Bersucher*in durch ein Labyrinth aus recycelten Materialen aus dem Dorf führen. Gemeinsam mit Gemeindemitgliedern wird die Installation im Raum entwickelt. Sie ist für alle Menschen kostenlos zugänglich und kann für Gottesdienste leicht umgebaut werden. Während der Installation entsteht vor der Kirche ein Kunstwerk, an dem jeder Gast seinen Teil beitragen kann.
Performance:
Alle Eindrücke münden in eine Live-Performance in und um die Kirche. Wir untersuchen das Gotteshaus vom mittelalterlichen bis zum gegenwärtigen Kirchgänger und vertiefen die Wahrnehmung für das einzigartige Gebäude. Das Ensemble des kollektiv CONTEMPORAMENT interpretiert Kirchenmusik vom gregorianischen Choral mit ins 21. Jahrhundert mit einem Fokus auf Schweizer MusikerInnen und Komponistinnen. Was bei so viel Vergangenheit nicht fehlen darf, ist ein Blick in die Zukunft: Der Abschluss der Performance ist das gemeinsame Singen eines Kirchenliedes, dass von Gemeindemitgliedern für die Gemeinde geschrieben wurde. Doch auch Visual Arts spielen bei der Performance eine entscheidende Rolle: Um ein Gleichgewicht zwischen der vorhandenen Ikonographie und der christlichen Lehre im Musikrepertoire zu schaffen, arbeitet eine abstrakte Installation mit der Bewegung der Zuschauer und der Sänger im Raum.
Die Performance ist als Reihe von Kurzkonzerten angelegt und kann nach Bedarf wiederholt werden.
Musik/Sprache: Ensemble des kollektiv CONTEMPORAMENT
Mara Maria Möritz, Sopran & Leitung
Lara Morger, Alt
Klemens Mössner, Tenor
Nicolas Koch, Bass
Theatrum Sacrum: Bedeutung und Umsetzung
Finsternis. Ein gregorianischer Choral erklingt. Ich verstehe nichts, aber ich kann eine Stimmung spüren: So könnten die Kirchlindacher (Gemeinde bei Bern) den Besuch des ersten Gotteshauses im achten Jahrhundert empfunden haben, als der Bau nur aus Holz bestand, die lateinischen Gottesdienste nicht verstanden wurden und der eigene Glaube nur durch die Atmosphäre in der Kirche wahrgenommen wurde.
Seit dem 8. Jahrhundert hat sich die Kirche St. Georg in Kirchlindach in ein „reizvolles Gefüge verschiedener Stilformen“ (Verena Stähli-Lüthi) verwandelt: Die Malereien im Schiff aus dem 15. Jahrhundert, der barocke Taufstein oder die moderne Orgel nehmen uns mit auf eine Zeitreise durch 14 Jahrhunderte der Kirchengeschichte. Während dieser langen Zeit wurde nicht nur das Gotteshaus, sondern auch die Kirchenmusik und die religiöse Weltanschauung immer wieder auf den Kopf gestellt. Die Performance Theatrum Sacrum bringt theatrale Stilmittel von der Bühne oder dem Atelier in die Kirche St. Georg, um ihrer Bedeutung in der Geschichte und in der Gegenwart auf den Grund zu gehen. Theatrum Sacrum (dt. heiliges Theater) bezeichnet im Barock und Rokoko die emotionale Darstellung der christlichen Heilsgeschichte mithilfe theatraler Effekte. Farben und Licht, Mimik und Gestik spielen dabei eine ebenso große Rolle wie Sprache, Melodie oder Harmonie. Wir transferieren das Prinzip des „theatrum sacrum“ in die Gegenwart und beleben gemeinsam mit der Gemeinde die künstlerischen Kirchen-Elemente neu.
Ablauf
Das Projekt hat drei verschiedene Stufen: Workshops mit Gemeindemitgliedern, die das Projekt mitgestalten möchten, eine dauerhafte Installation, die für einen Monat zugänglich ist und eine musikalische und visuelle Live-Performance.
Workshops & Partizipation:
Die Gemeinde partizipiert sowohl in der bildend künstlerischen wie auch der musikalischen Ausgestaltung des Projektes. Die Form der Beteiligung wird an die geltenden Corona-Maßnahmen angepasst und reicht von recycelten Materialspenden für die Installation bis hin zum Komponieren eines Kirchlindacher Kirchenliedes mit aktuellen SchülerInnen des kirchlichen Unterrichts. Das Lied und ein Wandel-Kunstwerk bleiben der Gemeinde für immer erhalten und visualisieren die Gemeinschaft der Gemeinde.
Installation und bildende Kunst:
Araya de Rosso möchte mit ihrer Arbeit ein künstlerisches Erlebnis schaffen, das für alle Menschen zugänglich ist und Kultur auch außerhalb großer Zentren fokussiert. Die Installation soll den Betrachter dazu bringen, mobil teilzunehmen an dem, was künstlerisch vorgeschlagen wird. Licht und Farbe sind maßgebliche Elemente, die den/die Bersucher*in durch ein Labyrinth aus recycelten Materialen aus dem Dorf führen. Gemeinsam mit Gemeindemitgliedern wird die Installation im Raum entwickelt. Sie ist für alle Menschen kostenlos zugänglich und kann für Gottesdienste leicht umgebaut werden. Während der Installation entsteht vor der Kirche ein Kunstwerk, an dem jeder Gast seinen Teil beitragen kann.
Performance:
Alle Eindrücke münden in eine Live-Performance in und um die Kirche. Wir untersuchen das Gotteshaus vom mittelalterlichen bis zum gegenwärtigen Kirchgänger und vertiefen die Wahrnehmung für das einzigartige Gebäude. Das Ensemble des kollektiv CONTEMPORAMENT interpretiert Kirchenmusik vom gregorianischen Choral mit ins 21. Jahrhundert mit einem Fokus auf Schweizer MusikerInnen und Komponistinnen. Was bei so viel Vergangenheit nicht fehlen darf, ist ein Blick in die Zukunft: Der Abschluss der Performance ist das gemeinsame Singen eines Kirchenliedes, dass von Gemeindemitgliedern für die Gemeinde geschrieben wurde. Doch auch Visual Arts spielen bei der Performance eine entscheidende Rolle: Um ein Gleichgewicht zwischen der vorhandenen Ikonographie und der christlichen Lehre im Musikrepertoire zu schaffen, arbeitet eine abstrakte Installation mit der Bewegung der Zuschauer und der Sänger im Raum.
Die Performance ist als Reihe von Kurzkonzerten angelegt und kann nach Bedarf wiederholt werden.
Musik/Sprache: Ensemble des kollektiv CONTEMPORAMENT
Mara Maria Möritz, Sopran & Leitung
Lara Morger, Alt
Klemens Mössner, Tenor
Nicolas Koch, Bass
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